Da der Châteauneuf-du-Pape „Les Vieilles Vignes“ der einzige Wein der Domaine war, verspürte Stanislas Wallut das Bedürfnis, seine Weinkompetenz auch noch in einem zweiten Wein auszuleben. Dafür wurde die Domaine de Villeneuve Anfang 2009 um 4 weitere Hektar Rebfläche in der Appellation Côtes du Rhône, an der Nordgrenze des Châteauneuf du Pape erweitert. Dieses einteilige Grundstück ruht auf tiefen Böden aus rotem Ton und gerollten Kieselsteinen. Aus den vier Rebsorten Grenache, Cinsault, Mourvèdre und Syrah entsteht hier der „La Griffe“. Auch hier haben die Rebstöcke ein stolzes Alter zwischen 40 und 50 Jahren.
Im Glas zeigt sich „die Klaue“ in dichtem Purpur mit zart violetten Reflexen.
Die Nase präsentiert sich sehr puristisch und hochkonzentriert mit Noten nach frischen Preiselbeeren, Holunderbeeren und Brombeeren. Feige und Maulbeere stimmen im Takt mit ein. Im Hintergrund machen sich Tomatenpflanze und Rote Bete immer lautstärker bemerkbar. Dazu reihen sich Wacholder, Pfeffer sowie Nuancen von Zartbitterschokolade ein. Ein Hauch von stark geröstetem Kaffee liegt auch in der Luft. Ganz dezent sind auch Graphit und Eisen wahrzunehmen. Mit steigender Temperatur entfaltet er seine mediterranen Attribute in Form von Thymian, Rosmarin und schwarzer Olive.
Im Antrunk offenbart der La Griffe direkt seine Eleganz und aromatische Tiefe. Saftig, mit hohem Trinkfluss und vor Filigranität nur so strotzend fließt der Franzose über die Zunge. Entgegen seines dunklen Auftritts zeigt er sich drahtig, schlank und leichtfüßig tänzelnd. Die feinkörnigen Tannine geben Struktur ohne fett zu wirken. Die elegante Säure zieht sich wie ein roter Faden höchst angenehm durch den Wein. Die Aromen der Nase kommen auch am Gaumen still und heimlich zum Tragen und werden von der Säure ins elegante Finish gezogen. Der La Griffe lebt von Mundgefühl, Finesse und großem Trinkfluss.