Winzerhof Stahl | Franken
Der Winzerhof Stahl ist jünger als die meisten Weinberge, die von ihm aus bewirtschaftet werden. Vermutlich deshalb fiel es Christian Stahl leicht, auf fränkische Wein-Folklore zu verzichten. Stattdessen präsentiert er zeitgemäße, fränkische Weinkultur auf hohem Niveau. Seine Weine finden Anklang beim anspruchsvollen Publikum und in der ambitionierten Gastronomie.
Christian Stahl übernahm den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern in Auernhofen nahe Rothenburg an der Tauber. 1,5 Hektar standen damals unter Reben. Heute bewirtschaftet der Winzerhof 15 Hektar Rebfläche mit Böden aus Muschelkalk und Tonmergel an den Hängen der Tauber, des Mains und des Steigerwalds.
Alle Weingärten sind südwestlich bzw. südlich ausgerichtet. Mit geringem Ertrag pro Stock gezogen, bei optimaler Reife schonend gelesen und konsequent selektiert, bieten ihre Reben die Grundlage für die reduktiv ausgebauten, fruchtbetonten, mineralischen Weißweine des Gutes. Stahls Anspruch: Auch die Weine der Basislinie müssen am Gaumen Druck entfalten, durch ein klares Fruchtbild überzeugen und über hinreichendes Reife-Potenzial verfügen. Jene aus dem mittleren oder Premium-Segment sollen trotz ihrer größeren Konzentration ein beschwingtes, erfrischendes Mundgefühl hinterlassen, sich durch gesunden Trinkfluß auszeichnen und sich als vielseitige Speisenbegleiter bewähren.
Die Qualitätspyramide reicht – unter Verzicht auf gängige Prädikatsbezeichnungen – von den „Federstahl“-Weinen über die mittlere Linie „Damaszener Stahl“ bis zu den Premium-Weinen der „Edelstahl“-Serie. Die Entscheidung zu dieser individuellen Klassifizierung findet von Seiten der offiziellen Weinbürokratie nicht unbedingt Zustimmung, hat sich aber vielfach bewährt.
Zeitgemäße Wein-Stilistik äußert sich auch in der Ausstattung. Deshalb gibt es bei Christian Stahl keine Bocksbeutelseligkeit. Er füllt seine Weine in Bordeaux-, Stift- und Burgunderflaschen mit Stelvin-Drehverschlüssen.